Vor Silvester: Run auf Artikel für das private Feuerwerk
Böller, Knaller, Raketen, Feuerwerksbatterien - nur an drei Tagen gibt es in Deutschland alles für das private Silvesterfeuerwerk zu kaufen. Einige Kunden zieht es ins benachbarte Ausland.
Mitternacht? Gute Zeit zum Einkaufen!
28. Dezember: Startschuss für den offiziellen Verkauf von Feuerwerksartikeln in Deutschland. Da viele Feuerwerksbegeisterte ungeduldig sind, warten sie nicht ab, bis morgens die Geschäfte öffnen, sondern gehen zu Feuerwerkssonderverkäufen, die bereits um Mitternacht öffnen. Diese Drei haben sich bei einem Sonderverkauf in der 40.000-Einwohnerstadt Halberstadt in der Mitte Deutschlands eingedeckt.
Kein schwedisches Möbelhaus
Auch wenn man große Kartons und lange Schlangen vornehmlich von einem schwedischen Möbelhaus kennt, stammt dieses Bild von einem ganz anderen Ort. Es zeigt den Werksverkauf eines Feuerwerkherstellers in der 100.000-Einwohnerstadt Bremerhaven im Nordwesten Deutschlands - und zwar nicht etwa am Nachmittag, sondern morgens um 6 Uhr. Wer an Silvester lange knallen will, muss also früh aufstehen.
Keine Mitarbeiter
Auch wenn es so aussieht, als würden hier Mitarbeiter beim Werksverkauf in Bremerhaven Nachschub bringen, stimmt das nicht. Denn das Foto zeigt Kunden, die ihre erworbenen Feuerwerksartikel aus der Verkaufshalle schieben. Es liegt die Vermutung nahe, dass bei ihnen die Begrüßung des neuen Jahres ziemlich lange dauern wird.
Bedrängt
So dürften sich viele Mitarbeiter von Supermärkten und Baumärkten fühlen, die Feuerwerksartikel in die Regale einräumen. Denn kaum werden die Knaller, Raketen und Feuerwerksbatterien auf die Verkaufsfläche gebracht, stehen schon Kunden neugierig drumherum, um sich das Beste herauszusuchen - wie am Samstag in diesem Supermarkt in der 100.000-Einwohner-Stadt Cottbus ganz im Osten Deutschlands.
Hoffentlich reicht ein Einkaufswagen
Dieser Kunde in dem Supermarkt in Cottbus lädt den Einkaufswagen reichlich voll. Aber nicht alle kaufen Feuerwerkskörper in den örtlichen Supermärkten und Baumärkten. Viele zieht es auch jedes Jahr über die Grenze nach Polen. Ein Grund: Feuerwerksartikel sind dort häufig günstiger. Es gibt aber noch einen weiteren Grund.
Zu schwach?
Einigen Feuerwerksbegeisterten sind die in Deutschland verkauften Feuerwerksartikel nicht stark genug. In Polen dürfen Produkte mit größerer "Sprengkraft" verkauft werden. Im polnischen Slubice direkt an der Grenze hat man sich auf deutsche Kunden eingestellt. In manch einem Feuerwerksgeschäft dort kommen mehr als 90 Prozent der Käufer aus Deutschland.
Während Deutsche in Polen kaufen...
...kaufen Niederländer gerne in Deutschland Feuerwerkskörper, wie diese beiden in der 50.000-Einwohnerstadt Gronau an der Grenze zu den Niederlanden. Der Grund ist nicht hauptsächlich der Preis, sondern die "Feuerkraft". Denn seit 2020 dürfen in den Niederlanden nur Tischfeuerwerk und harmlose Feuerwerksartikel wie Knallerbsen verkauft werden. Raketen und Böller sind tabu.
So viel wie in den Kofferraum passt
Kein Wunder, dass sich einige Niederländer im Grenzgebiet zu Deutschland den Kofferraum voll machen. Die deutschen Einzelhändler haben sich längst darauf eingestellt. Allerdings ist der Kauf von Böllern und Raketen in Deutschland für Niederländer nicht ganz ohne Risiko. Das bezieht sich nicht nur auf die "Sprengkraft", sondern auch auf die Strafe: Illegale Feuerwerkskörper können 400 Euro kosten.
Saisongeschäft
Die Hersteller von Feuerwerksartikeln erzielen den Großteil ihres Umsatzes an nur drei Tagen im Jahr. 2023 hat die Branche rund 180 Millionen Euro Umsatz gemacht. Das Geschäft scheint zu laufen, denn der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) rechnet 2024 mit 15 Prozent mehr Waren in den Läden. Der Trend geht hin zu Feuerwerksbatterien, die bereits die Hälfte des Umsatzes ausmachen.