Was damals geschah: Juli 1950
18. Juli 2012Fünf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs konstituierte sich in Frankfurt/Main der Zentralrat der Juden in Deutschland als Dachorganisation der jüdischen Gemeinden in Deutschland.
Hintergrund: Nur rund 15.000 der vor Beginn des Holocaust in Deutschland lebenden rund 500.000 Juden hatten die NS-Zeit überlebt. Nach Kriegsende kamen aus Osteuropa rund 200.000 jüdische Flüchtlinge nach Deutschland, wovon die meisten nach nur kurzem Aufenthalt in die USA oder nach Israel auswanderten. Die neu gegründeten jüdischen Gemeinschaften verstanden sich ursprünglich häufig nur als provisorische Organisationen, die bis zur Übersiedlung ihrer Mitglieder nach Israel oder Übersee Bestand haben sollten. Nachdem sich im Laufe der Zeit jedoch zahlreiche Juden zum Bleiben in Deutschland entschieden, wurde die Gründung einer Dachorganisation beschlossen.
Heinz Galinski war von 1954 bis 1963 der erste Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland und von 1988 bis 1992 hatte er erneut den Vorsitz inne. Hören Sie ein Interview aus dem Jahr 1990.