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Weltbank will Baikalsee retten

27. März 2002

– Investitionen in Umweltschutz versprochen

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Moskau, 27.3.2002, NOWYJE ISWESTIJA, russ., Natalja Timaschowa

Die Weltbank schickt eine technische Kommission nach Russland, die das Umweltprojekt Baikal abschätzen soll. Das teilte der Vizepräsident der Weltbank für Europa und Zentralasien, Johannes Linn, mit, der den Weltbank-Präsidenten James Wolfensohn bei seinem bevorstehenden Besuch in Russland begleiten wird. Bekanntlich will Wolfensohn am 4. und 5. April in Moskau mit dem Präsidenten der Russischen Föderation Wladimir Putin und der russischen Regierung zusammenkommen. Bei diesen Treffen soll unter anderem auch die "Baikal-Frage" erörtert werden, für deren Lösung die Weltbank bereit ist, einen Kredit von 22 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen.

Russland mangelt es an dem nötigen Geld für die Rettung des Sees. Es sind bereits einige Jahre seit dem Augenblick vergangen, als der Baikalsee 1996 in die UNESCO-Liste der Welt-Naturdenkmäler aufgenommen wurde. Ungeachtet dessen ist keine einzige von der Weltgemeinschaft empfohlene Maßnahme zur Beibehaltung des einzigartigen Naturkomplexes von der russischen Regierung umgesetzt worden. Voraussagen einiger Experten zufolge könnten bereits in einigen Jahren im Baikalsee die seltenen Tiere wegen Umweltschäden verschwinden.

Nach Abschluss der Arbeit ihrer Kommission im Gebiet Irkutsk sei die Weltbank bereit, mit der russischen Regierung finanzielle Fragen zu erörtern, die im Zusammenhang mit der Bereitstellung eines Kredites für die Realisierung des föderalen "Komplexen Programms der Umprofilierung des Zellulose- und Papierkombinats Baikalsk und der Entwicklung der Stadt Baikalsk" stehen. (...)

Die russische Regierung möchte die Mittel für die Modernisierung des Zellulose- und Papierkombinats verwenden. Die Weltbank sieht sich gleichzeitig ständigen Angriffen von Umwelt- und anderen Nichtregierungsorganisationen ausgesetzt, die eine Schließung des Zellulose-Werkes oder dessen völlige Umprofilierung fordern. Unter diesen Umstände sah die Bank sich gezwungen, Emissäre an den Baikal zu entsenden. Nach Meinung von Fachleuten werden des Weiteren die Mittel aus dem alten Kredit, den die Region für den Umweltschutz bekommen hatte, nicht effektiv genutzt. (lr)