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Witwe verklagt Saudi-Arabien für 9/11

2. Oktober 2016

Erst am Mittwoch hatte ein Gesetz den US-Kongress passiert, das es Hinterbliebenen der Terroranschläge vom 11. September ermöglicht, Saudi-Arabien dafür zu verklagen. Eine Witwe hat die erste Klage eingereicht.

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Die Tafel mit den Namen der Verstorbenen am Ground Zero (Foto: Reuters)
Am 15. Jahrestag gedenken die Menschen der Verstorbenen am Ground Zero, wo die Türme des World Trade Center standenBild: Reuters/A. Kelly

Wie der Sender CNN berichtete, wirft die von Stephanie DeSimone am Freitag eingereichte Klage Saudi-Arabien vor, die Terrororganisation Al-Kaida jahrelang unterstützt und von deren Plänen zu einem Angriff auf die USA gewusst zu haben. Daher trage das Land eine Teilschuld am Tod ihres Mannes, der bei den Anschlägen starb. 

"Ohne die Hilfe des Königreichs hätte Al-Kaida nicht die Fähigkeiten besessen, die Angriffe von 9/11 zu entwerfen, zu planen und auszuführen", heißt es laut dem Sender in dem Dokument. DeSimones Ehemann, ein Marine-Soldat, war am 11. September beim Anschlag auf das Pentagon in Arlington getötet worden.

Szene aus dem US-Senat bei der Abstimmung (Foto: AP)
Der US-Senat hatte mit deutlicher Mehrheit Barack Obamas Veto überstimmtBild: picture-alliance/AP Photo

US-Präsident Barack Obama hatte sein Veto gegen das Gesetz eingelegt, er wurde aber von Senat und Repräsentantenhaus überstimmt. Der Präsident hält das Gesetz für unvereinbar mit internationalem Recht und belastend für die Beziehungen zu Saudi-Arabien. Er befürchtet zudem, dass die USA im Gegenzug mit Klagen wegen des Vorgehens ihrer Soldaten im Ausland rechnen müssen.

Saudi-Arabien reagiert verärgert

Saudi-Arabien hatte das Gesetz zu möglichen Entschädigungsklagen scharf kritisiert. Das Gesetz sei ein "Grund für große Besorgnis", sagte ein Sprecher des saudi-arabischen Außenministeriums am Donnerstag. Es würde die souveräne Immunität anderer Regierungen in US-Gerichten beschränken. Er rief den US-Kongress auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den "katastrophalen und gefährlichen Folgen" des Gesetzes zu begegnen.

Bei den Anschlägen hatten islamistische Terroristen der Al-Kaida Verkehrsflugzeuge entführt und in das World Trade Center in New York sowie das US-Verteidigungsministerium gesteuert. Dabei waren insgesamt rund 3000 Menschen ermordet worden. 15 der 19 Selbstmordattentäter waren saudische Staatsbürger.

New York fünfzehn Jahre nach 9/11

ust/hf (dpa, afp, cnn.com)