Wo die Deutschen am ältesten werden
20. Oktober 2016Die Lebenserwartung in Deutschland ist erneut gestiegen. Ein neugeborenes Mädchen hat statistisch gesehen rund 83 Jahre und einen Monat vor sich, ein Junge 78 Jahre und zwei Monate, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden auf der Basis der Sterbezahlen der Jahre 2013/2015 mitteilte. Im Vergleich zur sogenannten Sterbetafel 2012/2014 beträgt das Plus bei beiden Geschlechtern weniger als einen Monat.
In den vergangenen 20 Jahren hat die Lebenserwartung bei den Männern dagegen um fünf Jahre und zwei Monate zugenommen, bei den Frauen um drei Jahre und sieben Monate.
Der Abstand zwischen den Bundesländern mit der höchsten und der niedrigsten Lebenserwartung bei Neugeborenen hat sich innerhalb von 20 Jahren fast halbiert. Im Zeitraum von 2013 bis 2015 betrugen die regionalen Unterschiede bei den neugeborenen Jungen noch drei Jahre und vier Monate und bei den Mädchen ein Jahr und neun Monate.
Die bundesweit höchste Lebenserwartung haben Neugeborene in Baden-Württemberg. 2013/2015 betrug die Lebenserwartung bei Geburt dort 79 Jahre und sechs Monate bei den Männern sowie 83 Jahre und elf Monate bei den Frauen.
Die niedrigste Lebenserwartung haben hingegen Männer in Sachsen-Anhalt mit 76 Jahren und zwei Monaten sowie Frauen im Saarland mit 82 Jahren und zwei Monaten. Vor 20 Jahren wurden die niedrigsten Werte für die Lebenswartung noch für Mecklenburg-Vorpommern gemessen. Schon damals hatte Baden-Württemberg bei beiden Geschlechtern die höchste Lebenserwartung.
Die Lebenserwartung bei der Geburt gibt an, wie lange Neugeborene den aktuellen Überlebensverhältnissen entsprechend durchschnittlich leben würden. Eine Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Lebenserwartung ist demnach nicht eingeschlossen.
Als Ursachen einer steigenden Lebenserwartung gelten eine Vielzahl von Faktoren, darunter etwa wachsender Wohlstand, medizinischer Fortschritt, bessere Arbeitsbedingungen oder eine gesündere Lebensweise.
stu/se (afp, dpa)