Zehn Dinge, die man über Deutschland-Algerien wissen sollte
Deutschland trifft bei der WM in der Runde der letzten 16 auf Algerien. Der Sieger bekommt es im Viertelfinale mit Frankreich oder Nigeria zu tun. Hier sind zehn Dinge, die man vor dem Duell kennen sollte.
Sensationssieg bei der WM 1982
Es ist eine Sensation: Bei der WM 1982 in Spanien schockt Algerien den damaligen Europameister Deutschland. Rabah Madjer, Europapokalsieger mit dem FC Porto und Lakhdar Belloumi treffen für die Algerier zum 2:1. Deutschland erreicht später dennoch das Finale.
Die Schande von Gijon
Nach ihrem Triumph gegen Deutschland sind die "Wüstenfüchse" die Leidtragenden in einem der dunkelsten Kapitel in der WM-Geschichte. Deutschland und Österreich schließen eine Art Nichtangriffspakt und verwalten in Gijon mehr als 80 Minuten lang einen 1:0-Sieg der Deutschen, der beiden Teams zum Weiterkommen reicht. Algerien scheidet aus.
Makellose Bilanz Algeriens
Deutschland hat gegen Algerien eine ernüchternde Bilanz. Zweimal stehen sich Teams beider Staaten gegenüber, zweimal siegen die Nordafrikaner: 2:1 in der erwähnten Vorrunde der WM 1982 in Spanien und zuvor im Jahr 1964 in Algier sogar 2:0 gegen die damals noch von Sepp Herberger trainierte Nationalmannschaft.
French Connections
Algerien ist maßgeblich daran beteiligt, dass die FIFA 2009 ihre Regeln für Spieler mit mehr als einer Nationalität lockert. Seitdem blüht das Team regelrecht auf - mit vielen Stars, die in Frankreich geboren sind, sich aber für die algerische Mannschaft entscheiden. 17 der 23 Spieler des aktuellen WM-Kaders sind gebürtige Franzosen, unter ihnen Schlüsselspieler Sofiane Feghouli.
Müller auf dem Weg zur Torjägerkrone
Thomas Müller hat einen Bombenstart in die WM erwischt. Mit vier Treffern teilt er sich die Spitze der WM-Torjägerliste mit Neymar und Lionel Messi. Mit erst 24 Jahren bringt Müller es schon auf beachtliche neun WM-Tore. Im Auftaktspiel gegen Portugal trifft er gleich dreimal. Sein Geheimnis? Glück, sagt Müller.
Rekordhalter Halliche
Verteidiger Rafik Halliche darf sich bei der WM gleich mehrfach freuen: Über seinen Treffer beim 4:2-Vorrundensieg gegen Südkorea, über die Ehrung als "Bester Spieler der Partie" durch die FIFA. Und jetzt holt er sich auch noch einen Rekord: Das Spiel gegen Deutschland ist sein siebter WM-Auftritt - so oft wie Halliche stand noch nie ein Algerier bei WM-Partien auf dem Platz.
Verzicht auf das Verzichten?
Eine Randnotiz des Achtelfinal-Duells ist der Fastenmonat Ramadan. Der algerische Verband hat den Ramadan bei der WM zum Tabuthema erklärt, über das öffentlich nicht gesprochen wird. Der Verband dementierte, dass Trainer Vahid Halilhodzic seine Spieler aufgefordert habe, auf das Fasten zu verzichten. Mit Özil, Khedira und Mustafi stehen auch im deutschen Kader drei Moslems.
Deutscher Einfluss
Der Fußball am Spielort Porto Alegre hat auch deutsche Wurzeln. Der Verein Gremio wird im 20. Jahrhundert als Klub der Deutschstämmigen in der Stadt gegründet. Daraufhin entsteht der SC Internacional - als Verein für die Spieler anderer Nationalitäten. Beide Klubs sind seitdem große Rivalen.
Auf der Jagd nach Nummer 16
Miroslav Klose hat mit seinem Treffer zum 2:2 gegen Ghana zur Spitze der ewigen WM-Torjägerliste aufgeschlossen. Mit 15 Treffern liegt der 36-jährige jetzt gemeinsam mit dem früheren brasilianischen Superstar Ronaldo vorn. Noch ein Treffer und Klose wäre alleiniger Spitzenreiter. Vielleicht gegen Algerien?
Und dann ... Frankreich oder Nigeria
Der Sieger trifft anschließend auf Nigeria oder Frankreich. Für Algerien wäre ein Spiel gegen Frankreich aus offensichtlichen Gründen ein ganz besonderes, aber das gilt auch für Deutschland. Schließlich gab es schon denkwürdige Duelle beider Teams, etwa im Halbfinale der WM 1982 - mit Harald Schumachers bösem Foul gegen Patrick Battiston.