Amano spricht in Teheran über Atomprogramm
21. Mai 2012Erster ranghoher Gesprächspartner des IAEA-Chefs Yukiya Amano war der Chef des iranischen Atomprogramms, Fereidun Abbassi Davani. Es ist der erste Besuch Amanos in Teheran seit seinem Amtsantritt in Wien. Begleitet wird er von IAEA-Chefunterhändler Herman Nackaerts und seinem Stellvertreter Rafael Mariano Grossi. Bei den Sondierungen dürfte es vor allem um die Bedingungen gehen, unter denen die IAEA-Kontrolleure im Iran arbeiten können. Seit mehr als vier Jahren hat Teheran der Agentur den Zugang zu relevanten Anlagen, Personen und Dokumenten verwehrt.
Amano hatte sich im Vorfeld optimistisch gezeigt. "Ziel meines Besuchs ist es, den Dialog mit dem Iran zu intensivieren", sagte er. Er halte den Zeitpunkt dafür geeignet. Bei den jüngsten Atom-Gesprächen Mitte Mai in Wien habe es "zufriedenstellende Fortschritte" gegeben. Er wolle bei der iranischen Führung Möglichkeiten zur unbehinderten Überprüfung der Atomanlagen durch IAEA-Experten ausloten. "Nichts ist sicher, aber bleiben wir positiv", sagte Amano.
Nächste Gesprächsrunde in Bagdad
Das Treffen in Teheran geht internationalen Gesprächen über das iranische Atomprogramm am Mittwoch in Bagdad voraus. Dort treffen sich die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, also die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China, sowie Deutschland zu weiteren Verhandlungen mit Teheran über sein Atomprogramm. Diese Verhandlungen waren nach einer 15-monatigen Unterbrechung im April in Ankara wiederaufgenommen worden.
Mehrere westliche Regierungen verdächtigen den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich an der Entwicklung einer Atombombe zu arbeiten. Teheran weist dies zurück und versichert, mit dem Atomprogramm lediglich zivile Zwecke zu verfolgen.
kle/pg/sc (dpa, afp, rtr, dapd)