Erkrankter Höhlenforscher in der Türkei gerettet
12. September 2023"Mark Dickey ist aus der Morca-Höhle herausgekommen", teilte der türkische Höhlenforscherverband am frühen Dienstagmorgen mit. Demnach wurde Dickey um 00:37 Uhr Ortszeit aus dem letzten Ausgang der Höhle im südtürkischen Taurus-Gebirge geholt. "Ihm geht es gut und er wird von Notärzten versorgt."
Der 40-jährige Mark Dickey, ein erfahrener Experte und selbst ausgebildeter Höhlenretter, war bei einer Expedition zur Vermessung der dritttiefsten Höhle der Türkei vor mehr als einer Woche plötzlich schwer erkrankt. Offiziellen Informationen zufolge erlitt der US-Amerikaner in mehr als 1100 Meter Tiefe eine Magenblutung.
Internationale Hilfe
Mehr als 190 Retter aus Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Italien, Polen und der Türkei hatten sich an der Rettungsaktion beteiligt, darunter Ärzte, Rettungssanitäter und andere Höhlenforscher. Zunächst war Dickey zu gebrechlich, um selbst hinauszuklettern, so dass ein ungarischer Arzt unter Tage ging und den Patienten vor Ort unter anderem mit Bluttransfusionen stabilisierte.
In der Folge transportierten die Retter ihn mit Hilfe einer Trage über kleine Etappen, wobei sie häufig Zwischenstopps in provisorischen Lagern auf dem Weg einlegten. Die Helfer arbeiteten in mehreren Teams, von denen immer eines bei dem festsitzenden Forscher blieb, auch um die durch das Festsitzen in so großer Tiefe bei absoluter Dunkelheit ausgelöste psychische Belastung zu mildern.
Eltern überglücklich
Die Eltern des Geretteten, Debbie und Andy Dickey, dankten der internationalen Höhlenforschergemeinschaft, den Ärzten und Rettungskräften sowie der türkischen Regierung für die Hilfe bei der Rettung ihres Sohnes. "Die Tatsache, dass unser Sohn Mark Dickey in stabilem Zustand aus der Morca-Höhle gebracht wurde, ist eine unbeschreibliche Erleichterung und erfüllt uns mit unglaublicher Freude", erklärten sie.
Nach der erfolgreichen Rettungsaktion teilte die European Cave Rescue Association mit, dass Dickey nach einer medizinischen Untersuchung in ein Krankenhaus verlegt werden würde. Viele Höhlenretter seien in der Höhle geblieben, um die während der Operation verwendeten Seile und Rettungsgeräte zu entfernen. Der Verband drückte seine "große Dankbarkeit gegenüber den vielen Höhlenrettern aus sieben verschiedenen Ländern aus, die zum Erfolg dieser Höhlenrettungsaktion beigetragen haben".
mak/rb (afp, rtre, ape)